Die 2014 mit dem Studio-Preis der Götz-Friedrich Stiftung ausgezeichnete Regisseurin Béatrice Lachaussée geht in ihrer ersten Arbeit für eine “normale” Opernbühne von diesen Irrungen und Brechungen aus. Orientierungslos stolpern die Figuren durch ein Labyrinth, das in dem von Werner Hutterli gebauten Einheitsbühnenbild durch einfachste Holzelemente angedeutet ist. Im Lauf der beiden kurzen Akte unterstützen diese Baukörper in vielfältiger Weise die lebendige Personenführung in den raffiniert-anmutigen Kostümen von Nele Ellegiers: als Gefängnis der eigenen Gefühle, als Stellvertreter der Menschen, mit denen ein Dialog nicht möglich scheint, als Waffen in der Vergegenwärtigung von Béatrices Alptraum und schließlich als Symbol neuer Ordnung ber der abschließenden Doppelhochzeit.
Die ebenso sensible wie verschmitzte Inszenierung lebt vom Luzerner Ensemble und seinem engagierten Einsatz.Ein Glücksfall wie die Juwelen dieser wehmütigen Komödie zum Funkeln gebracht werden! Die beeindruckende Produktion zeigt, wie viel abgeklärte Heiterkeit und verschattete Melancholie in diesem Spätwerk stecken.
OPERNWELT, Anselm Gerhard, 05.03.2016
Leben und Farbe gewinnt die Produktion durch die ausgefeilte Personenführung von Regisseurin Béatrice Lachaussée im glücklichen Verein mit der Spielfreude der Darsteller und den augenzwinkernd diverse Rollenklischees punktgenau bedienenden Kostümen von Nele Ellegiers.
OPERNGLAS, C. Fischer, 03.2016
Luzerner Theater
Premiere am 23. Januar 2016
Musikalische Leitung Boris Schäfer
Inszenierung Béatrice Lachaussée
Bühne Werner Hutterli
Kostüme Nele Ellegiers
Licht Ueli Riegg
Dramaturgie Christian Kipper
Béatrice Jutta Maria Böhnert
Bénédict Utku Kutzuluk
Héro Carla Maffioletti
Claudio Todd Boyce
Ursule Eunkyong Lim
Don Pedro Flurin Caduff
Somarone Szymon Chojnacki
Chor des Luzerner Theaters
Chorleitung Mark Daver
Luzerner Sinfonieorchester