»Béatrice Lachaussées Inszenierung von „Jakob Lenz“ in der Trinitatiskirche ist der Höhepunkt der Opernsaison.«
„Was den Raum anbelangt, so stellt er /.../seine gute Eignung als Spielstätte unter Beweis – freilich unter der Maßgabe, dass jemand mit ihm so fantasievoll-erschöpfend umzugehen weiß wie die Regisseurin Béatrice Lachaussée und ihre Bühnenbildnerin Nele Ellegiers.“
„Lachaussée stellt eine völlig unverkrampfte und also plausible Verbindung zwischen beiden [die Kirche als Spiritueller Ort und diesem doch sehr „weltlichen“ Sujet- der Darstellung eines Künstlerschicksals zwischen Genie und Wahnsinn.] her.“
„Wie sich überhaupt die Personenführung stets aufs Neue zu sinnhaft-eindringlichen Tableaus verdichtet.“
KÖLNER STADT ANZEIGER, Markus Schwering, 24.03.2014
„Wie man gerade durch Verzicht auf äußerliche Opulenz zum Kern eines Stückes vordringt, zeigte am selben Wochenende die Oper Köln bei einer Neuproduktion von Wolfgang Rihms Kammeroper „Jakob Lenz“ in der Trinitatiskirche. Die junge Regisseurin Béatrice Lachaussée nutzt die ungewöhnliche Ausweichspielstätte vorbildlich, indem sie das gesamte Kirchenschiff zur Bühne macht. Ein schmaler Gang teilt die einander gegenüberliegend aufgestellten Besucherreihen, führt buchstäblich als Schicksals-Grat, vom Schreibtisch zum Altar, vom Bett zur Kanzel und schließlich, am andern Ende der Kirche, hinauf zu jenem Kummerfelsen, von dem sich der irre gewordene Dichter Lenz in den Abgrund stürzen wird.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, Christian Wildhagen, 01.04.2014
20. Januar 1778. Der schizophrene Dichter Jakob Lenz irrt durch die Vogesen. In Wildbach findet ihn der Pfarrer Oberlin in einen Brunnen. Er bietet ihm seine Gastfreundschaft an, mit der Absicht, den psychisch kranken Dichter zu heilen. Lenzens Krankheit verwandelt ihn in einen Don Quichotte des 18. Jahrhunderts, der gegen Riesen zu kämpfen glaubt. Es stürmt und drängt in ihm. Wie in Goethes Gedicht Der Erlkönig wird Lenz wie das Kind ständig von Sehnsüchten, Trieben und Täuschungen heimgesucht, während Oberlin ihn festhält und sich wie der Vater bemüht, das Kind zu beruhigen.B.L.
Eine Produktion der Oper Köln
Ort Trinitatiskirche, Filzengraben 6, 50676 Köln
Premiere 22. März 2014 um 20:00
Weitere Vorstellungen am 28. & 30. März 2014 und 6., 9. & 13. April 2014
Musikalische Leitung Alejo Perez
Inszenierung Béatrice Lachaussée
Bühne & Kostüme Nele Ellegiers
Licht Andreas Grüter /
Dramaturgie Georg Kehren
Lenz Miljenko Turk
Oberlin Wolf Matthias Friedrich
Kaufmann John Heuzenroeder
Stimmen Erika Simons, Marcelo de Souza Felix, Marta Wryk,
Aoife Miskelly, Luke Stoker
Orchester Gürzenich-Orchester Köln