opera director

Béatrice und Bénédict

Hector Berlioz

Die 2014 mit dem Studio-Preis der Götz-Friedrich Stiftung ausgezeichnete Regisseurin Béatrice Lachaussée geht in ihrer ersten Arbeit für eine “normale” Opernbühne von diesen Irrungen und Brechungen aus. Orientierungslos stolpern die Figuren durch ein Labyrinth, das in dem von Werner Hutterli gebauten Einheitsbühnenbild durch einfachste Holzelemente angedeutet ist. Im Lauf der beiden kurzen Akte unterstützen diese Baukörper in vielfältiger Weise die lebendige Personenführung in den raffiniert-anmutigen Kostümen von Nele Ellegiers: als Gefängnis der eigenen Gefühle, als Stellvertreter der Menschen, mit denen ein Dialog nicht möglich scheint, als Waffen in der Vergegenwärtigung von Béatrices Alptraum und schließlich als Symbol neuer Ordnung ber der abschließenden Doppelhochzeit.
Die ebenso sensible wie verschmitzte Inszenierung lebt vom Luzerner Ensemble und seinem engagierten Einsatz.

Ein Glücksfall wie die Juwelen dieser wehmütigen Komödie zum Funkeln gebracht werden! Die beeindruckende Produktion zeigt, wie viel abgeklärte Heiterkeit und verschattete Melancholie in diesem Spätwerk stecken.

OPERNWELT, Anselm Gerhard, 05.03.2016

Leben und Farbe gewinnt die Produktion durch die ausgefeilte Personenführung von Regisseurin Béatrice Lachaussée im glücklichen Verein mit der Spielfreude der Darsteller und den augenzwinkernd diverse Rollenklischees punktgenau bedienenden Kostümen von Nele Ellegiers.

OPERNGLAS, C. Fischer, 03.2016